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27.09.2017Bürgermeisterwahl 2017 III
von
Ulrich Friedrich Koch
Am 24. September 2017 fand die Bürgermeisterwahl statt.

Vorläufiges Endergebnis:



Bickenbach hat gewählt. Die Wahlbeteiligung in unserer Gemeinde war so hoch wie seit fast 20 Jahren nicht mehr, für eine Bürgermeister-Direktwahl so hoch wie noch nie. Im Vergleich zur letzten Bürgermeisterwahl vor 6 Jahren mit einer Wahlbeteiligung von knapp unter 50% gingen gut ein Drittel mehr Wählerinnen und Wähler an die Urnen. Dies mag einerseits der zeitgleichen Wahl zum Bundestag in 2017, andererseits dem Fehlen einer Kandidatur aus den Reihen der SPD in 2011 geschuldet sein.

Im nachfolgenden Beitrag soll der Versuch einer Bewertung der Wahlergebnisse gewagt werden.

Die Zweitstimme zur Bundestagswahl entscheidet vom Prinzip her über die Sitzverteilung im Bundestag. Deren Zahl gibt in etwa die aktuelle Stärke der jeweiligen Partei wieder:
0.830 SPD
1.072 CDU
0.419 FDP
0.404 Grüne
0.280 Linke
0.335 AFD

Durch Stimmensplitting bei der Bundestagswahl zwischen der Stimmabgabe für eine Partei und damit der Sitzverteilung im Parlament im Wege eines Verhältniswahlsystems (2. Stimme) und für eine Direktkandidatin oder Direktkandidaten durch Mehrheitswahl (1. Stimme) konnten Stimmgewinne bzw. -verluste im Verhältnis zur eigenen 'Hausmacht' verbucht werden:
+ 190 SPD
+ 192 CDU
- 194 FDP
- 045 Grüne
- 055 Linke
- 015 AFD

Die Wahl für das Amt des Bürgermeisters als Mehrheitswahl verläuft nach ähnlichem Muster wie die Stimmabgabe für das Bundestagsdirektmandat. Da nicht alle Parteien und Wählervereinigungen Kandidat*innen aufgestellt haben, entfallen auf die Bewerber auch Stimmen von Wähler*innen mit nicht hundertprozentig deckungsgleichen politischen Überzeugungen. (Böse Zungen behaupten, hierbei werde das 'Kleinere Übel' gewählt.)
Nimmt man als Wähler*innen-Reservoir für Markus Hennemann die SPD, für René Kirch die CDU und für Patrik Ebbers potenziell im weitesten Sinn die Zweitstimmen von Grünen und Linken zur Bundestagswahl in den Blick, ergeben sich folgende 'Wanderungsgewinne bzw. -verluste':
+ 768 Hennemann/SPD
+ 418 Kirch/CDU
- 303 Ebbers/potenziell Grüne-Linke

Setzt man die Stimmen für die Bürgermeisterkandidaten -nach bereits erfolgtem Stimmensplitting- in Relation zu den Stimmen für die Direktkandidat*innen von SPD, CDU, Grüne und Linke ergibt sich folgendes Bild:
+ 578 Hennemann/SPD
+ 226 Kirch/CDU
- 203 Ebbers/potenziell Grüne-Linke

Das Stimmensplitting bei der Bundestagswahl ergab für SPD und CDU jeweils einen vergleichbar hohen Zugewinn von rund 190 Stimmen. Rechnerisch entspricht der Zugewinn der CDU dabei nahezu exakt dem 'Wanderungsverlust' der FDP. Der 'Wanderungsgewinn' für die SPD liegt deutlich über dem 'Verlust' auf seiten von Grünen und Linken.

Das Verhältnis von Bürgermeisterwahlstimmen zu Bundestagswahl-Zweitstimmen ergibt für die CDU ein Plus von 418. Dies entspricht wiederum nahezu exakt der Zahl der Bundestagswahl-Zweitstimmen für die FDP. Hennemann konnte gegenüber den SPD-Bundestagswahl-Zweitstimmen ein Plus von 768 verbuchen. Patrik Ebbers verzeichnete gegenüber den Bundestagswahl-Zweitstimmen für Grüne bzw. Linke ein Minus von 303.

Als Wahlhelfer konnte ich beobachten, dass
  • der Anteil derjenigen Wähler*innen, die mit Erst- und Zweitstimme Wahlvorschläge der gleichen Partei wählen, bei der CDU deutlich höher lag als bei der SPD, die Wähler*innen-Bindung an die CDU deutlich über derjenigen auf Seiten der SPD liegt,
  • Stimmensplitting nicht immer nach scheinbar logischen Überlegungen erfolgt (z.B. ein Wahlzettel, auf dem mit Erststimme ein Vorschlag der Linken, mit Zweitstimme die AFD gewählt wird).
Aus den bundesweit erfolgten Wahlanalysen ist darüber hinaus bekannt, dass 'Wanderungsbewegungen' bei den Wahlen (also wer hat früher andere Parteien gewählt als aktuell) vielfältig sind.

Aus der Analyse der oben dargelegten Fakten bieten sich folgende Schlüsse an:
  1. Betrachtet man die Wahlergebnisse der CDU in den letzten Jahren, konnte sie ihre Basis nahezu komplett für die Wahl von René Kirch mobilisieren. Dies ist der SPD -unter Berücksichtigung der bundesweiten Verluste der letzen Jahre in der Wähler*innen-Gunst- für die Wahl von Markus Hennemann ähnlich gelungen.

  2. Die Zugewinne für René Kirch gegenüber dem Wähler*innen-Potenzial der CDU dürften zu einem sehr großen Teil auf Stimmen aus dem FDP-Lager zurückzuführen sein.

  3. Der Zugewinn für Markus Hennemann basiert auf Zulauf aus allen politischen Lagern.

  4. Patrik Ebbers ist es dagegen nicht gelungen, Stimmen aus seinem möglichen Wähler*innen-Potenzial für sich zu gewinnen. Dies erstaunt insofern, als neben den Lagern Grün und Links bzw. kommunal betrachtet der Wähler*innen-Initiative KOMM, A auch Unterstützer*innen aus den Reihen der Bürgerinitiative Ortsmitte Bickenbach für ihn hätten gewonnen werden können. Möglicherweise hat man ihm keine echte Chance auf einen Wahlgewinn zugetraut und das 'kleinere Übel' gewählt.



Vergleich Bürgermeisterwahl und Bundestagswahl 2017 in Bickenbach




Wahlergebnisse in Bickenbach in den Jahren 2016 und 2017 (Bundestag Zweitstimmenergebnis)




Ergebnisse aller Direktwahlen für das Bürgermeisteramt in Bickenbach





Siehe auch Berichterstattung des 'Darmstädter Echo' zur Bürgermeisterwahl in Bickenbach vom 25. September 2017, Titel: Nachsitzen in Bickenbach - Hennemann (SPD) und Kirch (CDU) müssen in Stichwahl / Ebbers raus


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