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08.10.2018Hambacher Forst - Widerstand gegen die Klimazerstörung
von
Ulrich Friedrich Koch



Ja, ich habe meinen Hintern hoch bekommen und mich aufgemacht zur bundesweiten Großdemo vor dem Hambacher Forst am 6. Oktober 2018. Es gab einen privat organisierten Bus ab Darmstadt. Von den Mitfahrenden kannte ich niemanden. Macht nix, unterwegs kommt man ins Gespräch.

Am Ziel wurden die Busse entlang von Straßen abgestellt. Von dort wartete ein etwa vier Kilometer langer Fußweg zum Gelände der Kundgebung auf uns. Dabei kamen wir durch den Ort Manheim, der seltsam ruhig wirkte. Viele Fensterläden an den Häusern entlang der Hauptstraße waren geschlossen. Ich schob dies zunächst auf Vorsichtsmaßnahmen der Bewohner vor befürchteten Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit der Demo.

Wir liefen mehr als eine Stunde und sahen auf allen Wegen in Richtung Hambacher Forst nicht enden wollende Karawanen von Menschen. Da wir spät d'ran waren, kamen uns die ersten Heimkehrer schon wieder entgegen. Der Kundgebungsplatz befand sich auf Ackergelände an der Seite des Hambacher Forsts. Darauf befanden sich viele Menschen: Frauen und Männer über alle Generationen hinweg. Die später in den Medien beschriebene Festival-Stimmung war spürbar.

Die Redebeiträge, die ich selbst hörte, waren gut. Die üblichen Politikerreden wurden von der Menge mit freundlich-skeptischem Beifall bedacht. Euphorie kam erst auf, als Aktivisten zu Wort kamen, die in der Region bekannt waren. Beeindruckend war der Beitrag eines älteren Ehepaares, das seit vier Jahren Sonntagsspaziergänge am Hambacher Forst durchführte.

Vom Platz lief ich durch den Forst bis etwa 200 Meter vor der Abbruchkante. Dieser Streifen wurde von der Polizei abgegrenzt, ein Weitergehen aber nicht aktiv verhindert. Wir wurden per Lautsprecherdurchsagen lediglich auf den Sachverhalt hingewiesen, dass der Aufenthalt an der Abbruchkante lebensgefährlich sei. Der Wald und die Seitenbereiche waren ebenfalls voller Menschen. Einige Aktivisten errichteten auf den 'Baustraßen' Barrikaden aus Bruchholz und gruben Gräben. Das erinnerte mich sehr an die Startbahn-West-Demonstrationen Anfang der achtziger Jahre am Frankfurter Flughafen. Die Atmosphäre wurde nicht bestimmt von den Barrikadenbauern, sondern von der ruhigen Entschiedenheit der Menschenmengen, die sich das Elend des Waldes mit eigenen Augen ansahen. Die werden wieder kommen.

Auf dem Rückweg abends gegen 17.00 Uhr gab es immer noch Leute, die sich erst auf dem Hinweg zum Kundgebungsplatz befanden. Die von den Organisatoren benannte Zahl von 50.000 Demonstranten erscheint glaubhaft. Die waren möglicherweise nicht zeitgleich vor Ort, aber über den Tag und die gesamten Wege und Waldfläche gesehen. Es ist lange her, dass ich soviele Menschen auf einem Gelände gesehen habe, beispielsweise in den achtziger Jahren in Brokdorf gegen das AKW und in Bonn gegen den NATO-Doppelbeschluss.

Wieder kamen wir durch Manheim. Der Ort wirkte gespenstisch. Türen und Fenster geschlossen, kaum jemand auf den Straßen und in den Vorgärten. Durch den Ort zog die Karawane der müden Demonstranten. Bei genauerem Hinsehen war zu sehen, dass Türen nicht nur geschlossen, sondern verschraubt und zugenagelt waren. Einige der Läden hingen schief und waren wohl schon lange geschlossen. Jetzt dämmerte mir, dass dies ein sterbender Ort ist, dessen Bewohner nach den gerichtlichen Beschlüssen zur Erweiterung des Braunkohleabbaus ihre Heimatgemeinde verlassen haben bzw. verlassen mussten. Manheim liegt ca. 3 Kilometer weg vom Hambacher Forst. Bei der Vorstellung, dass dieses rießige Loch mindestens bis dahin erweitert/vergrößert werden soll, packte mich das kalte Grausen. Ein sterbendes Land, ein Krebsgeschwür mitten in Deutschland.








Hambach-Appell

WDR Hambacher Forst Demo

Tagesspiegel Festivalstimmung am Hambacher Forst

Ende Gelände! - Kohle stoppen - Klima schützen


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