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18.12.2014Bauvorhaben der Firma Intersnack - Grundsatzentscheidung der Gemeindevertretung
von
Ulrich Friedrich Koch
Die einstimmige Grundsatzentscheidung der Bickenbacher Gemeindevertretung, der Firma Intersnack für das weitere Bauleitplanverfahren grünes Licht für ihr Vorhaben: Logistikzentrum mit einer bis zu 40 Meter hohen Lagerhalle zu geben, war und ist umstritten.

Im Vorfeld der Beschlussfassung wurden wir von verschiedener Seite auf unsere Position zum Vorhaben der Firma Intersnack angesprochen. Stellvertretend für viele diesbezügliche Gespräche zitiere ich hier aus zwei Schreiben an Bickenbacher BürgerInnen:

'...Ich kann verstehen, dass Sie in Nachbarschaft der Firma Intersnack über deren Vorhaben, eine am First 40 Meter hohe Lager-Halle zu bauen, nicht erfreut sind. Die Begriffe 'Entsetzen' und 'Wahnsinnsprojekt' halte ich aber für unangemessen. Nach jetzigem Stand unserer Informationen und Erkenntnisse wird die KOMM,A-Fraktion dem Bauvorhaben zustimmen. Die geplante Höhe der Lagerhalle gefällt uns nicht, aber als politische Kraft in Bickenbach müssen wir Vor- und Nachteile des geplanten Vorhabens abwägen. KOMM,A stimmt zu weil
  • wir den Bestand der Firma Intersnack (vormals Wolf Bergstraße) hier am lange angestammten Standort sichern wollen. Intersnack ist kein kurzzeitiger Stern am Gewerbehimmel, sondern eine Firma mit Tradition, Bindung und Erfahrung, die Ihren Standort sichern will und in Konkurrenz zu anderen Wettbewerbern auch sichern muss.

  • wir die etwa 400 bestehenden und ca. 40 neuen Arbeitsplätze hier am Ort sichern wollen. Einige Bickenbacher Familien hängen mit ihrer wirtschaftlichen Existenz an diesem Firmenstandort.

  • die Gemeinde Bickenbach die zu erwartenden Mehr-Einnahmen aus der Gewerbesteuer dringend benötigt, um die Infrastruktur der Gemeinde zu erhalten bzw. zu verbessern.

  • die Abwanderung der Firma Alnatura uns vorführt, was es heißt, einem Gewerbe vor Ort keine angemessenen Entwicklungsmöglichkeiten bieten zu können. Die 'abwandernden' Gewerbesteuern von Alnatura reisen große Löcher im gemeindlichen Haushalt.

  • die Firma Intersnack Produkte herstellt, die unter ethischen, moralischen und ökologischen Kriterien bewertet zumindest annehmbar sind.

  • die Firma Intersnack auf ihrem eigenen Gelände baulich erweitern will. Es gibt also -abgesehen von der im Vergleich zum aktuell vor Ort befindlichen Feldweg breiteren Firmenzufahrt- keine Vernichtung von landwirtschaftlichen Flächen.

  • es ökologisch und logistisch sinnvoll ist, die Lagerung direkt am Produktionsstandort zu organisieren und den Verkehr zum aktuellen Zwischenlager in Biblis überflüssig zu machen.'...


'...niemandem in der Gemeindevertretung und dem Gemeindevorstand der Gemeinde Bickenbach gefällt die Vorstellung, am Südende des Gemeindegebiets demnächst eine 40 Meter hohe Lagerhalle in der Landschaft stehen zu haben - auch in der Fraktion KOMM,A nicht. In allen Vorgesprächen mit der Geschäftsführung der Firma Intersnack, von denen ich weiß, wurde dies immer offen benannt. Von mir und anderen KollegInnen der genannten Gremien wurde wiederholt der Vorschlag gemacht, die Lagerhalle 'tiefer zu legen' bzw. für das gleiche Volumen mehr in die Breite zu gehen und dafür die Höhe der Halle zu reduzieren. Seitens der Firma Intersnack wurde dem entgegengehalten, dass die vorgelegte Planungsvariante schon eine reduzierte Höhe vorsehe - für einen betriebswirtschaftlich sinnvollen Betrieb sei eine Höhe von ca. 60 Meter nötig. Die Variante, die Lagerhalle 'tiefer zu legen', scheitere schon an dem relativ hohen Grundwasserspiegel in diesem Gebiet. Dadurch würden die Baukosten stark erhöht. Außerdem stünden einer solchen Maßnahme technische Probleme aus der Anbindung der Halle an die Produktionsanlagen entgegen. Aus der Versammlung zur öffentlichen Information über das Bauvorhaben der Firma Intersnack konnten Geschäftsführer und Planer des Projektes die gleichen Einwände mitnehmen. Die gemeindlichen Gremien werden im weiteren Bauleitverfahren darauf achten, dass diese Bedenken ernst genommen werden.

Das Problem in diesem Zusammenhang ist, kann man den Gesprächspartnern der Firma Intersnack Glauben schenken, dass
  • planerisch alles versucht worden ist, die Hallenhöhe zu reduzieren

  • der Verkehr maximal 170 Bewegungen in 24 Stunden nicht überschreiten wird

  • die vorhandenen Arbeitsplätze erhalten und weitere neu geschaffen werden.

Sind die gemeindlichen Gremien naiv, wenn sie alles scheinbar unbesehen als gegeben ansehen?
Hier kommt dann unsere Erfahrung mit einer alt eingesessenen Firma einerseits und das Bewußtsein, das viele Familien in Bickenbach und an der nördlichen Bergstraße wirschaftlich vom Arbeitsplatz bei Intersnack abhängig sind, ins Spiel.

Uns als verantwortlichen Politikerinnen und Politiker kann nicht gleichgültig sein, ob unsere Landschaft 'verschandelt', aber auch nicht, ob die wirtschaftliche Existenzgrundlage von vielen Familien entzogen wird. Wie schnell soetwas gehen kann sehen wir in diesen Tagen an der Schließung von Opel Bochum und dem ansatzlosen Weggang der Firma Alnatura von Bickenbach nach Darmstadt. Letzteres entzieht dem gemeindlichen Haushalt einen erheblichen Anteil an Gewerbesteuereinnahmen. Durch die Erweiterung von Intersnack können die Folgen daraus voraussichtlich zu einem größeren Teil kompensiert werden.
Das sind die unangenehmen Folgen, Entscheidungsalternativen gegeneinander abwägen zu müssen.

Unser heutiger Lebensstil bedeutet immer einen mehr oder weniger gravierenden Eingriff in die Natur. Wir haben die Verantwortung, dies vor den kommenen Generationen vertreten zu können. Der Slogan der Grünen aus den Achtzigerjahren: 'Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geliehen', ist für mich Leitgedanke meiner politischen Tätigkeit. Das heißt für mich in der Konsequenz, die Bergstraße nicht als Naturschutzreservat zu behandeln - weil ich jetzt gerade hier lebe - und gleichzeitig zuzusehen, wie in anderen Regionen in Deutschland oder rund um den Globus Raubbau an der Natur betrieben wird.

Da ist richtiges Handeln ein schwieriger Drahtseilakt...'


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