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01.05.2015Bauvorhaben der Firma Intersnack - Zwischenbilanz
von
Ulrich Friedrich Koch
Vorbemerkung: Dieser KOMM, Aktuell Eintrag fasst die meisten seit Dezember 2014 an diesem Ort eingestellten Einzelbeiträge zum von Intersnack geplanten Bauvorhaben zu einer 'Zwischenbilanz' zusammen. Die erste dieser Zusammenfassungen wurde am 2. April 2015 eingestellt.


Die aktuelle Fassung wurde um die Presseberichterstattung in 'Der Bergsträsser' vom 29. April 2015 sowie den gestellten Fragen und die von uns gegebene Antworten erweitert:

Seitens der Redaktion des Bergsträsser wurd KOMM, A am 25. April 2015 angeschrieben und um Beantwortung von Fragen zum Bauvorhaben der Firma Intersnack gebeten:

'...hier die beiden Fragen, die ich den anderen Fraktionsspitzen geschickt hatte. Nächste Woche sollen ein paar Zeilen dazu erscheinen.
  1. Die Gemeindevertretung hat im Dezember grundsätzlich die Absicht von Intersnack unterstützt, eine Logistikhalle mit Nebenanlagen auf dem Betriebsgelände zu bauen. Es ist die Rede von einer Gebäudehöhe bis zu 40 Meter, einer Zufahrtstraße dicht an einem Wohngebiet und 75 neue Zufahrten und 75 neue Abfahrten. Unter welchen Bedingungen wäre dieses Vorhaben für Sie in Ordnung?

  2. Es gibt schon jetzt wachsenden Widerstand gegen Maximalhöhe, Straßenführung und Verkehrszuwachs. Wenn sich diese drei Faktoren nicht ändern: Würden Sie das Vorhaben trotzdem noch akzeptieren, auch auf die Gefahr hin, dass das Unternehmen dann wegzieht, wie ja indirekt angedeutet wurde?'

Hier unsere Antworten:
'...vor Beantwotung Ihrer Fragen sind Vorbemerkungen notwendig:
  • Herr Schulze von Intersnack hat bisher nur grobe Andeutungen zur Projektplanung gemacht. Er verweist auf noch nicht abgeschlossene interne Planungen. Das macht eine Positionierung zum jetzigen Zeitpunkt schwierig.

  • Seitens unserer Fraktion gibt es noch keine abschließende Positionierung zum Bauvorhaben von Intersnack. Ich positioniere mich also als ein Gemeindevertreter mit meiner aktuellen Meinung zum Intersnack-Projekt.

  • Bei uns gibt es keinen Fraktionszwang. Wir versuchen eine gemeinsame Positionsbestimmung. Eine unterschiedliche Abstimmung in der Gemeindevertretung kann nicht ausgeschlossen werden.

  • Eine mögliche und gewollte gemeinsame Positionierung in unserer Fraktion wird voraussichtlich erst im Zusammenhang mit der Kenntnis der Stellungnahmen der öffentlichen Träger im Bauleitplanverfahren diskutiert werden.

  • Uns ist eine Intersnack-Planung von '75 neue(n) Zufahrten und 75 neue(n) Abfahrten' nicht bekannt. Gemeint sind wohl LKW-Andockstellen am geplanten neuen Logistikgebäude.

Antwort zu 1)
Aus heutiger Sicht wäre eine Realisierung des Intersnack-Bauvorhabens für mich unter folgenden Bedingungen akzeptabel:
  1. Gebäudehöhe: Logistikhalle unter 30 Meter ab Baugrundniveau

  2. Firmenzufahrt: Ausfahrt vom Betriebsgelände Richtung Norden direkt neben der Bahntrasse, weitestgehende Parallelführung der Ausfahrt entlang der Bahntrasse und Schwenk zum Kreuzungspunkt Berta-Benz-Straße mit der Straße Auf der alten Bahn, Anbindung über einen Kreisverkehr, Lärmschutzmaßnahme zum Wohngebiet hin - jeweils auf Kosten der Firma Intersnack

  3. LKW-Andockstellen: Maßgeblich ist nicht die Zahl der Verladestellen am Logistikgebäude sondern das Verkehrsaufkommen über 24 Stunden. Hierzu müsste sich die Firma Intersnack bzw. ein von ihr beauftragtes Logistikunternehmen selbst -vertraglich zugesichert- auf einen Maximalwert beschränken, der für die Gemeinde Bickenbach zumutbar ist. Wie hoch dieser Wert liegen könnte, sollte zwischen Gemeindevertretung und Intersnack ausgehandelt werden.

Antwort zu 2)
Da wir den genauen Faktor des Verkehrs-'Zuwachses' noch nicht kennen, ist mir eine Antwort diesbezüglich derzeit nicht möglich. Es gibt ja bereits Logistik-Verkehr zwischen Bickenbach und Biblis, der komplett verlagert werden soll! Bezüglich der Straßenführung scheint eine gemessen an den örtlichen Gegebenheiten möglichst wohngebietsferne Variante möglich. Besteht die Firma Intersnack auf einem Logistikhallen-Baukörper in Höhe von 40 Meter über eine Länge von 150 Metern werde ich dem Vorhaben nicht zustimmen.

Mit freundlichen Grüßen Ulrich Friedrich Koch KOMM, A-Fraktionsvorsitzender'


...und das wurde daraus gemacht:




'Intersnack' will hoch hinaus (veröffentlicht am 29.04.2015 in Der Bergsträsser)






Die Firma Intersnack GmbH & Co. KG möchte ein Logistikzentrum auf eigenen Betriebsgelände nördlich der bestehenden Produktionsanlage bauen.

Dieses Vorhaben ist in der Bevölkerung der Nachbargemeinden Bickenbach und Alsbach-Hähnlein umstritten.

KOMM, A will der Firma Intersnack die Möglichkeit einräumen, ihre Geschäftstätigkeit in Bickenbach zu erweitern. Deshalb haben wir den Grundsatzbeschluß der Gemeindevertretung Mitte Dezember 2014 mit getragen.
Dieser Grundsatzbeschluß wurde gefasst in der Kenntnis der Vorstellungen seitens der Firma Intersnack, dass ein neues Hochregallager auf 150 Meter Länge in einer Höhe von 40 Meter über dem Betriebsgelände notwendig sei. In den Beratungen anlässlich der ersten Vorstellung des Intersnack-Bauprojekts gab es von vielen Seiten Einwände und Bedenken gegen diese geplanten Dimensionen. Diese sind seitens der Firma Intersnack zur Kenntnis genommen worden. Der Grundsatzbeschluß der Gemeindevertretung formuliert ausdrücklich, dass die auf der Bürgerversammlung vom 3. Dezember 2014 vorgetragenen Bedenken nach Möglichkeit in der zu beschließenden städtebaulichen Planung Berücksichtigung finden sollen.

Wir Aktiven in der WählerInnen-Initiative KOMM, A wollen keine '40 Meter hohe Mauer' am südlichen Ortsende unserer Gemeinde. KOMM, A als Teil der Bickenbacher Gemeindevertretung wird bewerten müssen, wo akzeptable Kompromisslinien liegen können zwischen den Wünschen und Bedürfnissen der hier lebenden Menschen, den Interessen der Gemeinde Bickenbach und den Geschäftsinteressen der Firma Intersnack.


Dazu haben wir folgende Informationen zusammengestellt:

1. eine Auflistung der Fakten
2. eine Sammlung der aktuell kursierenden Argumente pro und contra Logistikzentrum
3. die Echo-Berichterstattung zur Firma Intersnack
4. KOMM, Aktion
5. Gedanken und Erinnerungen von Birgit Köhler Günther zu Wolf Bergstraße
6. eine Chronologie der Ereignisse rund um das Intersnack-Bauvorhaben
7. und das Letzte: Erdöl statt Mürbekekse



1. Fakten

  • Gewerbesteuer
    Intersnack zahlt bereits jetzt schon Gewerbesteuern an die Gemeinde Bickenbach.
    Als Beleg hier eine Mitteilung im Darmstädter Echo vom 16. Oktober 2014, Titel: Rückgang bei der Gewerbesteuer - Alsbach-Hähnlein drohen nächstes Jahr erhebliche Mindereinnahmen


  • Logistikzentrum
    Intersnack möchte zeitnah ein Logistikzentrum bauen. Als betriebswirtschaftlich notwendige Größe für den Baukörper werden die Abmessungen 40 Meter Firsthöhe auf 150 x 150 Metern Grundfläche angegeben.


  • Verkehr
    Intersnack möchte den Lieferverkehr über eine verkehrliche Anbindung an die Berta-Benz-Straße / Umgehungsstraße führen. Eine Realisierung des Projektes wird zu einer deutlichen Entlastung des Verkehrs auf der Bundesstraße 3 und der Ortsdurchfahrt Hähnlein und zu einer deutlichen Belastung des Verkehrs über die Berta-Benz-Straße führen.


  • Baurecht
    Für die Örtlichkeit, auf welcher Intersnack bauen will, gibt es einen gültigen Flächennutzungsplan (FNP). Darin ist festgesetzt, dass das fragliche Gebiet gewerblich genutzt werden darf.
    Es gibt keinen Bebauungplan. Bei einem Bauantrag wird dessen Zulässigkeit gemäß Paragraf 34 Baugesetzbuch geprüft. Darin wird unter anderem ausgeführt:

    'Baugesetzbuch § 34 Zulässigkeit von Vorhaben innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile
    (1) Innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile ist ein Vorhaben zulässig, wenn es sich nach Art und Maß der baulichen Nutzung, der Bauweise und der Grundstücksfläche, die überbaut werden soll, in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt und die Erschließung gesichert ist. Die Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse müssen gewahrt bleiben; das Ortsbild darf nicht beeinträchtigt werden.
    (3) Von Vorhaben nach Absatz 1 oder 2 dürfen keine schädlichen Auswirkungen auf zentrale Versorgungsbereiche in der Gemeinde oder in anderen Gemeinden zu erwarten sein.
    (3a) Vom Erfordernis des Einfügens in die Eigenart der näheren Umgebung nach Absatz 1 Satz 1 kann im Einzelfall abgewichen werden, wenn die Abweichung
    1. der Erweiterung, Änderung, Nutzungsänderung oder Erneuerung eines zulässigerweise errichteten Gewerbe oder Handwerksbetriebs oder der Erweiterung, Änderung oder Erneuerung einer zulässigerweise errichteten baulichen Anlage zu Wohnzwecken dient,
    2. städtebaulich vertretbar ist und
    3. auch unter Würdigung nachbarlicher Interessen mit den öffentlichen Belangen vereinbar ist.'

    Daraus ergibt sich, dass zur Realisierung des von Intersnack gewünschten Bauvorhabens zwingend ein Bebauungsplan aufgestellt werden muss.
    Das planungsrechtliche Instrument eines Bebauungsplans gibt nicht her, Auflagen bezüglich zu erwartender Verkehrsaufkommen zu machen.


  • Grundsatzbeschluss der Gemeindevertretung
    Wird man im Ort angesprochen auf das Bauvorhaben der Firma Intersnack, hat man den Eindruck, das Baurecht dafür sei bereits hergestellt. Dies ist nicht der Fall !

    Nach einer ersten öffentlichen Informationsveranstaltung am 3. Dezember 2014 zum geplanten Bauvorhaben hat die Gemeindevertretung Bickenbach am 11. Dezember 2014 einstimmig der Firma Intersnack signalisiert, das Bauvorhaben grundsätzlich zu unterstützen. Hier der genaue Wortlaut dieses Beschlusses:

    'Grundsatzbeschluss

    Die Gemeinde Bickenbach unterstützt die in der gemeinsamen Sitzung des Gemeindevorstands und Planungs-, Landwirtschafts- und Umweltausschusses am 16.10.2014 vorgestellten Planungen der Firma Intersnack Knabbergebäck GmbH & Co. KG für den Bau einer Logistikhalle mit Nebenanlagen auf dem Betriebsgelände des Unternehmens und die Herstellung einer werkseigenen Erschließungsstraße Richtung Norden zur Berta-Benz-Straße mit Anbindung als Verkehrskreisel.

    Der Gemeindevorstand wird ermächtigt, ein geeignetes Planungsbüro mit der Durchführung der Bauleitplanung gemäß den Vorschriften des Baugesetzbuches (13. Änderung des Flächennutzungsplanes und Bebauungsplan 'Intersnack I') zu beauftragen.

    Mit dem Unternehmen ist ein städtebaulicher Durchführungsvertrag mit dem Inhalt abzuschließen, der das Unternehmen verpflichtet, die Kosten für die Durchführung der Bauleitplanung zu übernehmen, auch für den Fall, dass die beiden genannten Verfahren aus verfahrensrechtlichen, politischen oder anderen Gründen nicht zur Rechtskraft geführt werden können. Der Vertrag soll darüber hinaus die Verpflichtung des Unternehmens beinhalten, die Herstellung und die Kosten für die Erschließungsstraße (als Werkszufahrt) zwischen Betriebsgelände und Berta-Benz-Straße einschließlich Anbindung als Verkehrskreisel zu übernehmen. Weiterhin ist in den städtebaulichen Vertrag aufzunehmen, dass das Unternehmen auf eigene Kosten und auf eigenes Risiko die notwendigen Grundstücksflächen für die Herstellung der Verkehrsflächen und der naturschutzrechtlichen Ausgleichsflächen erwirbt.

    Die städtebaulichen Planungen sollen die Ergebnisse aus der öffentlichen Bürgerinformationsveranstaltung vom 3.12.2014 sowie die anschließenden Beratungsergebnisse der beteiligten gemeindlichen Gremien im Rahmen der kommunalen Planungshoheit möglichst berücksichtigen.

    Das Protokoll der Bürgerinformationsveranstaltung vom 3.12.2014 wird Bestandteil der Niederschrift.'



2. Argumente pro und contra

Die hier als Download angefügte Tabelle dient dem Zweck, alle bisher bekannt gemachten bzw. privat wie öffentlich geäußerten Argumente zusammen zu tragen.
Die Argumente werden stichpunktartig dargestellt und thematisch zugeordnet. Sie werden nicht bewertet.
Den Wahrheitsgehalt der Argumente wurde nicht überprüft bzw. konnte nicht überprüft werden.
Die hier aufgelisteten Argumente können als Beitrag zur Meinungsfindung und Willenbildung dienen.

Argumente pro und contra Intersnack-Logistik-Zentrum, Stand: 1. April 2015



3. Die Firma

Im Rahmen der Serie 'Unternehmen im Gespräch' berichtete das Darmstädter Echo am 21. März 2015 ausführlich über die Firma Intersnack und deren geplantes Bauvorhaben, "Intersnack hat zu knabbern" (veröffentlicht am 21.03.2015 11:46 auf echo-online.de)



4. KOMM, Aktion

  • Die KOMM, A-Fraktion hat auf der öffentlichen Sitzung des Planungs-, Landwirtschafts- und Umweltausschusses am 13. Januar 2015 Bürgermeister Martini folgenden Vorschlag gemacht:
    • Die Geschäftführung der Firma Intersnack soll gebeten werden, die Gebäudehöhe der geplanten 40 Meter hohen Halle durch sechs Luftballons zu markieren, 4 an den jeweiligen Gebäudeecken und 2 an den Scheitelpunkten der Firste. Diese Luftballons sollen es den BürgerInnen und Bürgern für die Dauer von wenigstens zwei Wochen ermöglichen, sich vor Ort und nicht nur auf Planskizzen oder Modellen von den zu erwartenden Gegebenheiten zu informieren.
    • Der nächste Grenzgang -voraussichtlich im Februar 2015- soll auf einer Südroute über die Straße Auf der alten Bahn , deren Einmündung auf die Berta-Benz-Straße, den dort anschließenden Feldweg zur Villa Wolf, den gemeinsamen Fuß- und Radweg auf der Westseite der B3 bis zur Firmeneinfahrt Intersnack und von dort über den Weilerweg und die Waldkolonie zurück ins Ortszentrum geführt werden. Idealerweise sollte in dieser Zeit die Luftballons die Gebäudehöhe der geplanten Halle noch für alle sichbar markieren.
  • Bürgermeister Martini gab zu erkennen, diesem Wunsch nach seinen Möglichkeiten nachzukommen!

  • Am Sonntag, dem 8. März 2015, findet der Grenzgang der Gemeinde Bickenbach statt. Da dieser Termin sich gut eignen würde, auch dem Gelände der Firma Intersnack einen Besuch abzustatten, haben wir mit Datum vom 15. Februar 2015 die Geschäftsführung von Intersnack direkt angeschrieben. In diesem Schreiben wiesen wir darauf hin, dass unsere Unterstützung des Grundsatzbeschlusses der Bickenbacher Gemeindevertretung keine unbedingte Vorfestlegung für unsere Entscheidung über den aufzustellenden Bebauungsplan bedeutet.

    In diesem Zusammenhang äßerten wir uns wie folgt:
    'Neben dem zu erwartenden zusätzlichen Verkehr stellt die Höhe der geplanten Logistikhalle augenscheinlich das größte Problem dar. Um diesbezüglich eine Beschlussfassung zu erleichtern wäre es ausgesprochen hilfreich, wenn seitens der Firma Intersnack baldmöglichst
    • ein maßstabgerechtes Modell unter Einbeziehung aller Gebäude auf den Gelände der Firma Intersnack, der Bundesstraße 3 und dem bebauten Siedlungsgebiet am Südende der Gemeinde Bickenbach, speziell des 22 Meter hohen Gebäudes im Höhsand, erstellt und der Öffentlichkeit im Foyer des Bickenbacher Rathauses zu Ansicht zugänglich gemacht werden könnte.
    • die Gebäudehöhe der geplanten 40 Meter hohen Logistikhalle durch sechs Heliumballons markiert werden könnte, 4 an den jeweiligen Gebäudeecken und 2 an den Scheitelpunkten der Firste. Diese Ballons sollen es den BürgerInnen und Bürgern für die Dauer von wenigstens zwei Wochen ermöglichen, sich vor Ort und nicht nur auf Planskizzen oder Modellen von den zu erwartenden Gegebenheiten zu informieren. Da der Grenzgang der Gemeinde Bickenbach für Sonntag, dem 8. März, geplant ist wäre es schön, wenn zu diesem Datum die Heliumballons bereits auf dem Gelände von Intersnack die zu erwartende Gebäudehöhe markieren würden.'

  • Offener Brief an Intersnack Werksleiter Peter Schulze am 2. April 2015

    'Ihr Bauvorhaben für eine Logistikhalle

    Sehr geehrter Herr Schulze,

    Sie haben zum von Ihnen vorgestellten Bauvorhaben der Firma Intersnack die Bereitschaft zu einem 'Offenen Dialog' angekündigt. Auf dieses Angebot wollen wir eingehen und schreiben Ihnen deshalb in Form eines 'Offenen Briefes'. Wir erlauben uns, dieses Schreiben auf unserer Homepage einzustellen.

    In unserem Schreiben vom 15. Februar diesen Jahres hatten wir Sie unter anderem gebeten, die Höhe der geplanten Logistikhalle nach Schweizer Praxis für vergleichbare Bauvorhaben durch Heliumballons zu markieren. Beim Bickenbacher Grenzgang am 8. März erklärten Sie dazu, dies mache noch keinen Sinn, da die tatsächliche Gebäudeplanung noch nicht abgeschlossen sei. Wir bedauern Ihren mangelnden Mut, obgleich Ihr persönliches Erscheinen zum Grenzgang anderes nahelegt.

    Allerdings wollen wir Sie daran erinnern, dass Sie noch im Dezember letzten Jahres sowohl gegenüber der Bickenbacher Gemeindegremien als auch auf der BürgerInnen-Versammlung erklärt hatten, dass die Gebäudehöhe von 40 Meter schon eine abgespeckte Variante der eigentlich betriebswirtschaftlich notwendigen Höhe für ein Logistikzentrum darstelle. Warum können Sie dann nicht für Ihre eigene Argumentation einstehen und diese Planung auch so darstellen?
    Es ist doch unbenommen, bei einer Planänderung in Form einer Absenkung der Firsthöhe die Heliumballons entsprechend niedriger zu hängen und dies am Betriebsgelände und durch Presseveröffentlichung entsprechend bekannt zu machen.

    Die Emotionen in der Region zum von Intersnack geplanten Bauvorhaben gehen hoch. Wir haben uns deshalb die Mühe gemacht, die uns bekannt gewordenen Argumente dafür und dagegen zu sammeln, zu ordnen und diese Zusammenstellung ohne Bewertung und Kommentierung öffentlich zugänglich zu machen. Sie finden diese Synopse in der Anlage zu diesem Schreiben und auf unserer Homepage. Wir wollen dadurch dazu beitragen, Willensbildung und Entscheidungsfindung zum Projekt zu erleichtern.

    Dabei ist uns aufgefallen, dass Sie sich zu drei Fragestellungen ausweichend oder gar nicht geäußert haben:

    1. Wird das geplante Logistikzentrum von Intersnack selbst betrieben oder soll ein externer Logistiker beauftragt werden?

    2. Soll das Logistikzentrum ausschließlich der Zulieferung von Rohstoffen und der Konfektionierung und Auslieferung der Waren für die Produktionsstätte Alsbach
      oder auch für einen oder mehrere andere Standorte der Firma Intersnack dienen?

    3. Wie frei wird ein ggfs. extern beauftragter Logistiker sein, vor Ort auch eigen Transportgeschäften auch außerhalb der Logistik für Intersnack nachzugehen?

    Die Antworten darauf sind für eine Entscheidung über das Intersnack-Bauvorhaben und der Einschätzung der Folgen dieses Projekts wesentliche Informationen.

    Bei unseren Gesprächen über das Projekt Logistikzentrum wurden wir wiederholt damit konfrontiert, dass der Firma Intersnack bei der Projektvorstellung mangelnde Transparenz angekreidet wird. Sie haben es in der Hand, diesen Eindruck zu widerlegen.

    In Erwartung einer öffentlich diskutierbaren Antwort verbleiben wir mit freundlichen Grüßen
    Ulrich Friedrich Koch'


    Am 13. April 2015 erhielten wir von Werksleiter Peter Schulze folgende Antwort:

    'vielen Dank für Ihren offenen Brief zu unserem Bauvorhaben eines Logistikzentrums auf dem Gelände unseres Werkes in Alsbach/Bickenbach. Ich bedanke mich bei Ihnen und bei Komm,a, dass Sie unser Angebot für einen offenen und fairen Dialog annehmen.

    Für Intersnack war es von Anfang an wichtig, unsere Nachbarn und Anwohner bereits in zu einem sehr frühen Zeitpunkt zu informieren. Intersnack wird auch weiterhin schnell und ohne Umwege kommunizieren. Ich lade Sie daher herzlich zu einem persönlichen Gespräch ein, um die von Ihnen angesprochenen Themen zu diskutieren.

    Alle bestehenden Fakten zum geplanten Ausbau haben wir bereits auf den Bürgerversammlungen in Bickenbach und Alsbach vorgestellt. Im Moment werden die Pläne ausgearbeitet und konkretisiert. Wir rechnen damit, dass diese Phase Ende Mai/Anfang Juni abgeschlossen sein wird, und wir die Planungen dann der Öffentlichkeit vorstellen können.

    Mit freundlichen Grüßen'



5. Erinnerungen und Gedanken
von Birgit Köhler-Günther:

'Von den Kommatas bin ich wohl die einzige, die mit der Firmengeschichte von Wolf Bergstraße persönliche Erfahrungen verknüpft.

Seit 1958 wohne ich in Bickenbach und die Eltern kauften für uns Kinder in der kleinen Bäckerei Wolf in Eberstadt mindestens ein Mal pro Jahr ein. Es gab damals die - meines Geschmacks - besten Schokoladenküsse (damals noch Mohrenköpfe genannt) und die verführerischen Plätzchenkringel mit dem Loch in der Mitte und dem Hagelzucker darauf. In den Lebensmittel-Läden gab es damals kaum Süßigkeiten, vielleicht Schokolade und teure Pralinen mit Alkohol.
Dann zog 1967 auf das Gelände auf Alsbacher Gemarkung, da es Bickenbach kein grünes Licht dafür gab.
Nun konnten wir Mädels mit dem ersten Taschengeld für 50 Pfennige pro Tüte direkt bei Wolf Bergstraße einkaufen: eine Tüte Plätzchen-Bruch und eine Tüte mit 12 Schokoladenküssen mit leichtem "Datsch“ aber firmenfrisch und lecker, und dazu noch zwei angetatschte Schokoküsse auf die Hand für den Nachhauseweg auf dem Feldweg am Kiefernwald entlang - der heutigen Waldkolonie.
Über die Menge des Zuckers haben wir uns noch keine Gedanken gemacht, denn es gab keine Cola, Fanta, Sprite, geschweige denn Nuts, Mars, oder irgendwelche Knabbersachen, außer Salzstangen.
Wir wussten immer, wann es Regen geben würde, denn dann roch es nach Plätzchen von Wolf.
Die neuen Goldfischli-Produkte gab es dann in Bickenbach auch zu kaufen, doch die waren uns zu teuer.
Mit der Zeit kamen veränderte Goldfischlis mit Sesam besträut und weitere ähnliche Kabberprodukte hinzu.
Bis 1995 produzierte Wolf Bergstraße so, dass mir der Geruch immer lieblich in die Nase zog und ich wußte, wann ich den Regenschirm mitnehmen müsste.
Dann kam die Fusion von Wolf Bergstraße mit der Convent-Gruppe und damit zur Gründung der Intersnack Knabber-Gebäck GmbH & Co.KG.
(Da parallel dazu bereits seit 1962 Chips-Produkte auf dem Markt waren ( „Chio“ von Darlo-Heinz-Irmgard-Opel) und seit 1968 in Köln die Marke
Chipfsfrisch auf den Markt kam und 1972 mit Pfanni zum Unternehmen funny-frisch mutierte und 1977 mit Chio-Chips in der Convent-Gruppe mündete.
Gleichzeitig 1977 wurde auch das Unternehmen Trüller in Celle Teil der Intersnack-Gruppe.
Der Schwerpunkt der Produktion lag damals bei Süßgebäck, heute wird dagegen fast nur noch salziges Knabbergebäck vertrieben.
Klar, in dieser Zeit wurden die Firmen Alete, Hipp und Haribo von besorgten Eltern und der Ärzteschaft angegriffen, dass der Zuckergehalt in den Baby-Fertig-Tees zahnschädigend und die Farbstoffe (z.B. Cochinillerot) in den Gummibärchen gesundheitsschädlich sind und Allergien auslösen.
Da eines unserer Kinder 1999 von Allergie auf diesen Farbstoff betroffen war, schrieb ich einen Brief an Haribo, mit der Bitte um Verwendung von natürlichen Farbstoffen wie Rote Beete etc. Die Antwort kam sogar sehr schnell, dass sie das Produkt verändern und bald darauf gab es andere Weingummi-Produkte mit natürlichem Farbstoff. Die Diskussion um gesundheitsschädliche Inhaltsstoffen in LEBENS-Mitteln kam ja in der BRD erst richtig auf, als sich seit 1979 ökologische Gruppierungen in die Politik einmischten!

Für mich sind die Produkte der Firma Intersnack keine echten LEBENS-Mittel mehr im wahrsten Wortsinn, sondern regen eher den Durst an und den Hunger auf mehr.
Der ökologische Fußabdruck bei der Produktion der Intersnack-Produkte ist mir ebenfalls zu gross.
Aber ich habe einen Traum:
Unsere heutige Diskussion und unsere Argumente bewegen die Firmengruppe Intersnack dazu: andere, neue, gesunde, umweltfreundliche und echt gesundes und biologisch erzeugtes Knabbergebäck zu produzieren und biologisch und fair erzeugte Ausgangsprudukte zu verwenden und damit Marktführend auf dem Weltmarkt zu werden! Und der Protest in Bickenbach an der Bergstraße hat dies erreicht!
Weitere Infos dazu liefere ich gerne noch nach.

Von der Entwicklung der Firma Wolf im Hintergrund der Firma Wolfhatte ich damals nichts mitbekommen, allerdings ist mir immer stärker der veränderte Geruch in der Luft aufgefallen. Die Produktion der Schokoladenküsse war schon lange eingestellt und die neuen Produkte, die nach geräuchertem Fleisch rochen, waren und sind gar nicht mein Geschmack.
In der Schule hatte ich noch gelernt, wie das Kartellamt arbeitet und warum manche Firmenzusammenschlüsse nicht genehmigt wurden.
Dies hatte sich inzwischen geändert.

Exkurs:
Brüssel 2000 eine Kooperation des Unternehmens Intersnack mit den Unternehmen Ültje Vermögensverwaltungs-GmbH, Granaria Food Group BV und May Holding GmbH & Co.KG im Bereich Nussprodukte
2007 übernahm Intersnack den österreichischen Chips-Produzenten Kelly Ges.m.b.H sowie 15% Anteil am irischen Snack-Produzenten Largo.
Zu den produzierten Marken des Unternehmens Intersnack gehören neben Chio und funny-frisch auch die Marken Pom-Bär (Snack-Pellets) und goldfischli (ehemals Wolf Bergstraße).
Durch die Übernahme der Nut Company 2008 kam auch die Marke Ültje zu Intersnack.
2013 übernahm Intersnack das Unternehmen Salt & Pepper mit den Marken Spreeback und Pauly (Produktionsstätte Krieschow-Kolkwitz als fünfter Standort in Deutschland)
Die 1976 gegründete Snack und smile Company GmbH ist eine Vertriebstocher von Intersnack und beliefert Aldi Süd (Label „Sun Snacks“)

Seit bei Intersnack die Produktion von salzigem Knabbergebäck läuft, habe ich mehrmals in der Firma persönlich vorgesprochen und zwar immer dann, wenn in der Luft ein penetranter Geruch nach altem Öl zu riechen war. Das wurde dann jeweils abgestellt, vielleicht waren die Filter nicht mehr frisch oder die Anlage defekt…
Bei der jetzigen Diskussion wundert mich, dass sich bislang niemand über eine Geruchsbelästigung beschwert hat.'



6. Chronologie Bauvorhaben Logistikzentrum Intersnack

16.10.2014 Bürgermeister Gearg Rausch, Alsbach-Hähnlein, äußert sich zur Gewerbesteuer

16.10.2014 Erste nichtöffentliche Vorstellung im Bickenbacher Gemeindevorstand, erweitert um einige Mitglieder der Gemeindevertretung

03.12.2014 Bürgerinformationsveranstaltung im Saal des Bickenbacher Rathauses

05.12.2014 erste umfangreiche Veröffentlichung im Darmstädter Echo

09.12.2015 Öffentliche Beratung im Planungs-, Landwirtschafts- und Umweltausschuss (PLU)
11.12.2015 Öffentliche Beratung und Grundsatzbeschluss der Gemeindevertretung Bickenbach (GVG)

13.01.2015 KOMM, A-Anregungen: Führung Grenzgang zum Betriebsgelände Intersnack, Modellerstellung und Helium-Ballons zur Verdeutlichung der Dimensionen der Intersnack-Planung anlässlich der PLU-Ausschusssitzung

15.02.2015 KOMM, A-Brief an Intersnack Werksleiter Peter Schulze mit den o.g. Anregungen

21.02.2015 Flugblatt der 'Bürger gegen das gigantische Hochregal-Lager der Firma Intersnack in Bickenbach und gegen den angeblich nötigen riesigen Verkehrskreisel'

03.03.2015 Öffentliche Projektvorstellung im Dorfgemeinschaftshaus Sandwiese anlässlich einer Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses der Gemeinde Alsbach-Hähnlein

08.03.2015 Bickenbacher Grenzgang mit Zwischenstopp nördlich des Intersnack-Betriebsgeländes

23.02.2015 ausführliche Hintergrundberichterstattung über die Firma Intersnack und deren Bauvorhaben in der Reihe 'Unternehmen im Gespräch'

31.03.2015 Internet-Auftritt der 'Bürgerinitiative Bickenbach' (Bürgerinitiative Bickenbach)

13.04.2015 Informationsveranstaltung der 'Bürgerinitiative Bickenbach'


Zu Ihrer weiteren Information geben wir Ihnen nachfolgende Materialien an die Hand:



7. Erdöl statt Mürbekekse

Das Letzte aus dem Bergsträsser vom 1. April 2015:





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